Entgegen der bisweilen etwas reißerischen Berichterstattung der letzten Monate wird das noch weiterhin erlaubt und auch möglich sein. Wer heute einen Öl- oder Gaskessel kauft, wird ihn voraussichtlich noch bis zum Ende der Gerätelebensdauer betreiben können.
Allerdings ist ein mittelfristiges Ende der Verbrennung von fossilen Brennstoffen aus Klimaschutzsicht notwendig. Wegen der etwas höheren CO2-Emissionen von Heizöl im Vergleich zu Erdgas wird das nach dem aktuellen Diskussionsstand zuerst bei Heizöl offensichtlich werden.
Ab Mitte des nächsten Jahrzehnts soll der Einbau eines Heizölkessels im Regelfall nur noch in Verbindung mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel einer Solaranlage, zulässig sein. Bestehende Ölheizungen können aber wie bisher weiter genutzt werden.
Die neue Förderrichtlinie fördert formal Ölheizungen nicht mehr. Wenn ein Ölkessel aber mit erneuerbaren Energien gekoppelt ist, ist dieser erneuerbare Anteil förderfähig. Ein Ölkessel, der mit einer Solaranlage, Wärmepumpe, Pellet- bzw. Holzkessel oder einem Pelletkessel mit Wassertasche (Auszug der Möglichkeiten) kombiniert wird, erhält also für diese ergänzenden Bestandteile weiterhin finanzielle Unterstützung. Wer hingegen eine Ölheizung gegen eine Wärmepumpe, einen Pelletkessel oder eine Hybridheizung auf Gasbasis austauscht, erhält einen um 10%-Punkte höheren Fördersatz im Vergleich zu einer Sanierung, bei der vorher kein Ölkessel vorhanden war. Das bedeutet beim Wechsel zu einer Wärmepumpe eine Förderung von 45% statt 35%. Mit dieser höheren Förderung auf die gesamte Investition werden die Umstellungskosten abgefedert.
Damit ist Panik nicht angesagt. Man sollte sich aber fragen, ob angesichts der erheblichen Förderung ein frühzeitiger Wechsel zu Erneuerbaren Energien nicht finanziell machbar oder sogar vorteilhaft ist. So oder so gilt, besser ohne Förderung nur den Kessel tauschen als gar nichts zu machen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.